28.04.2022

So viel vorne weg: was in den folgenden Zeilen beschrieben wird, ist ein Fußballspiel, das alles geboten hat, was das Zuschauerherz begehrt. Selbst für Eishockeyfans wäre dieses Spiel ein Highlight gewesen….

Als Ausgangssituation hatte der SC Deining einen Monat vor Saisonende nochmal die Möglichkeit an die Aufstiegsplätze ranzuschnuppern. Durch einen Sieg bei den heutigen Gästen aus Sauerlach, wäre man auf 3 Punkte dran gewesen. Die Spieler waren bis in die Haarspitzen motiviert, was sich schon am Nachmittag zeigte durch die moralische Einstimmung unseres Captains J. Wachs. In der Kabine und beim Aufwärmen, war die Konzentration und der Fokus auf das Spiel so spürbar wir lange nicht mehr.

Doch gegen den stärksten Sturm der Liga musste man trotzdem bereits nach wenigen Minuten den Ball aus dem eigenen Netz holen. Die Mannschaft von Trainer Markus Demmel und Paul Wissel wurde kalt erwischt, spielte aber trotzdem unbeirrt weiter. Mit gut anzusehenden Fußball und einer sehr hohen Intensität in den Zweikämpfen konnten bald die ersten Chancen herausgespielt werden. Doch wiederum war die Chancenauswertung leider als nachlässig zu bezeichnen. Erst durch einen Elfmeter gelang Deining der Ausgleich. In dieser Phase des Spiels war Deining die klar bessere Mannschaft, wenngleich Sauerlach mit ihren beiden Stürmen immer brandgefährlich blieb.

Wie bereits erwähnt, wurden die Zweikämpfe mit hoher Intensität geführt. Auch von den Zuschauerränge wurde die Stimmung angeheizt. So schaukelten sich die Ereignisse hoch, als direkt vor der Sauerlacher Auswechselbank Markus Repert gefoult wurde aber quasi noch in der selben Aktion – kurz nach dem Pfiff des Schiedsrichters – Markus Demmel (euphemistisch formuliert) seinen unbändigen Willen durch ein beherztes Einsteigen den gegnerischen Spieler touchierte. Ehe man sich versah bildete sich eine Traube aus Spielern und Zuschauern von Sauerlach, und der Schiedsrichter konnte die Lage nur mit Hilfe des Ordnungsdienst beruhigen. Das Einsteigen von Markus Demmel honorierte er mit einer roten Karte, die sicherlich eine andere Farbe gehabt hätte, hätten alle Spieler die Ruhe bewahrt und sich nicht von den Emotionen in dieser Situation leiten lassen. Fortan hatten die 8 Sauerlacher Zuschauer ein paar weitere Gäste in gelben Farben, mit denen sie sich anfreunden konnten – aber dazu später mehr.

Zu elft musste sich die Deininger Mannschaft erstmal neu sortieren - konnte aber weiterhin gut mithalten und auch Chancen kreieren. Trotzdem fing man sich kurz vor Abpfiff noch ein Tor ein und musste mit 1:2 Rückstand und einem Mann Unterzahl in die Kabine. Dieser Umstand konnte dem überragenden Deininger Teamspirit aber nichts anhaben und man sah auch in der zweiten Hälfte eine Heimmannschaft, die auf Sieg spielte.

Trotz Unterzahl musste man feststellen, dass Deining das Spiel bestimmte. Viele Spieler hat man noch nie so viel Laufarbeit und Engagement leisten sehen. Doch wieder waren es die Sauerlacher, die den nächsten Treffer markierten. Doch wer dachte, dass nun die Köpfe hängen gelassen werden, der täuschte sich. Immer weiter trieb sich die Mannschaft selbst an und konnte durch die Spielerwechsel zusätzlichen Schwung mit reinbringen. So war es Maxi Heimrath, der nach 75 Minuten den Anschlusstreffer markierte und 10 Minuten später für den ebenfalls später hereingekommenen Thomas Kalizcak vorbereitete. Bei dem 3:3 gingen dem Sauerlacher Torhüter die Nerven durch, als der Lukas Schmotz zu Boden stieß. Auch hier entschied der Schiedsrichter auf Platzverweis. So war das Spiel die letzten Minuten wieder vollkommen offen. Vollkommen unverständlich war jedoch, dass der Schiedsrichter nur 2 Minuten nachspielen ließ!

In den letzten Minuten ging es nochmal munter hin und her, ohne dass sich am Ergebnis noch was getan hätte. Nach Abpfiff schaukelte sich die Stimmung wieder hoch, als unser Platzordner Koks Strobl von einem Sauerlacher Spieler umgestoßen wurde. Wieder kam es zu lautstarken Diskussionen und Rudelbildung auf dem Platz, doch glücklicherweise ohne weitere Handgreiflichkeiten.

Die Aufstiegsträume müssen dieses Jahr wohl ad acta gelegt werden, aber es war klar zu sehen und wurde auch von Sauerlach so anerkannt: aktuell gibt es keine bessere Mannschaft in dieser Klasse als den SC Deining. Zu 11. Hätten wir dieses Spiel sicher gewonnen. Die Breite des Kaders und die tolle Stimmung, die wir schon seit Monaten feststellen, zusammen mit hoffnungsvollen A-Jugendspielern die nachrücken, bilden das Fundament für eine erfolgreiche Zukunft

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