11.11.2018
 
Spieltag Nummer 15 in der A-Klasse 4 für den krisengeplagten SC Deining. Seit nunmehr fünf Spielen verharren die Moosbachkicker mit zehn mageren Pünktchen im Tabellenkeller und können sich lediglich bei der Konkurrenz bedanken, pünktlich zum Ehrentag des heiligen Sankt Martin nicht schon auf einem Abstiegsplatz zu stehen und mit der vielzitierten roten Laterne durch’s Oberland zu ziehen. Probleme, wie diese kennt der Gegner der heutigen Partie, die SG Baiernrain/Dietramszell, aktuell nur vom Hörensagen. Starke 27 Punkte aus 14 Spielen schmücken das Punktekonto der Spielgemeinschaft und lösen beim ein oder anderen unverbesserlichen Optimisten feuchte Träume eines Klassenwechsels in die entgegengesetzte Richtung aus. Die Vorzeichen für einen Heimsieg waren denkbar ungünstig. Chefcoach Dragan Kovacevic musste all‘ seine Improvisationskünste auffahren, um aus der dünnen, löchrigen Personaldecke einen vorzeigbaren Aufstellungsteppich zu klöppeln.
 
Entgegen mancher Unkenrufe kam die Mannschaft um Neu-Sturmspitze Benedikt Spindler hochmotiviert und gut eingestellt aus der Kabine und legte sogleich eine ungewohnt gute Anfangsphase mit ansehnlichen Kombinationen hin. Im Stile einer Spitzenmannschaft erzielten jedoch die Gäste den ersten Treffer der Begegnung, nachdem die Deininger Hintermannschaft den Dietramszeller Angreifern einen Moment lang etwas zu viel Zeit und Raum ließ. Daraufhin verstärkte die Heimelf ihre Bemühungen und suchte die schnelle Antwort. Aber wie so oft in dieser Saison folgte wenige Minuten später der Tiefschlag. Einen Fehler in der Innenverteidigung nutzten die D’zeller und erhöhten in der 28. Spielminute auf 0:2. Doch anstatt aufzustecken und sich dem Verliererschicksal zu ergeben, erspielte sich der SCD erneut Feldvorteile und ein Mehr an Torgelegenheiten, wofür sich das Team in Person von Fabian Wegstroth kurz vor der Pause schlussendlich belohnte. Einer schönen Einzelleistung ließ die Deininger Nummer achteinen strammen Rechtsschuss ins linke Eck folgen und sorgte damit für den Anschluss in einer spannenden Derbybegegnung. Mitten in die nun aufkommende Euphorie und den Auftrieb aus dieser Energieleistung setzte der Gast den nächsten Wirkungstreffer. Mit Abpfiff der ersten Halbzeit wurde der ansonsten glänzend agierende Keeper Moritz Bayer durch einen Sonntagsschuss überrascht und so ging es mit einem ernüchternden 1:3-Rückstand zum Pausentee.
 
In der Kabine schwor Trainer Kovacevic die Moosbachelf nochmals ein und brachte mit Christian Wieser frischen Wind für die zweiten 45 Minuten. Erneut starteten die Deininger druckvoll. Doch im Gegensatz zur ersten Hälfte wurde der Aufwand diesmal belohnt und gipfelte in der 55. Spielminute im 
2:3. Nach einer Flanke von Thomas Kretschmer wechselte ein Dietramszeller Verteidiger kurzzeitig die Sportart und sorgte so für den Handelfmeterpfiff durch den Unparteiischen. Fabian Wegstroth übernahm Verantwortung, verwandelte souverän und schnürte damit den Doppelpack. Die darauffolgende Phase 
der Partie erwies sich als sehr umkämpft. Beide Mannschaften wollten unbedingt das bessere Ende für sich haben und schossen ein ums andere Mal über das Ziel hinaus, sodass eine regelrechte Kartenflut die Schlussviertelstunde einläutete, welche sich als hochspannend und dramatisch entpuppen sollte. 
Zunächst lud die Deininger Hintermannschaft den Gegner in der 79. Spielminute einmal mehr zum Tore-Schießen ein und wurde prompt mit dem 2:4 bestraft. Der vermeintliche Knock-Out. Doch mit heute unbändiger Moral kämpfte sich die Heimelf erneut zurück und kam nur vier Sekundenzeiger-Umdrehungen später durch Dauerbrenner Robert Sobotta erneut zum Anschlusstreffer. Nun drängte der SCD auf den Ausgleich und erarbeitete sich nochmals eine Großchance durch den as Sechser agierenden Sebastian Repert. Mit seinem platzierten Kopfball scheiterte dieser allerdings am D’zeller Schlussmann und vergab damit die letzte Gelegenheit zum Deininger Punktgewinn.Trotz spielerischer Überlegenheit und herausragender Moral verließ Moosbachelf den Platz erneut als Verlierer und muss sich heute den Vorwurf gefallen lassen, sich durch individuelle Aussetzer selbst um den Lohn ihrer harten Arbeit gebracht zu haben.
 
FW
   
© SC DEINING