Die Begegnung zwischen dem SC Deining und dem DoppelAufsteiger der vergangenen beiden Spielzeiten ASC Geretsried am achten Spieltag der A-Klasse 4 dürfte von Hobby-FußballAnalysten wohl als „richtungsweisend“ bzw. als „6-PunkteSpiel“ tituliert werden. Ein „Endspiel früh in der Saison“ zwischen Kontrahenten „auf Augenhöhe“. Doch gottseidank befinden Sie sich gerade nicht in einer müden „Sky-Pre-MatchLothar-Matthäus-Hirn-Infiltration“, sondern im Herzen des oberbayerischen Amateurfußballs, also jetzt: Klartext!
 
Nach sieben (SC Deining) bzw. sechs (ASC Geretsried) absolvierten Partien standen vor dem ersten Aufeinandertreffen der beiden Vereine unter Pflichtspielbedingungen jeweils sieben Punkte zu Buche. Die Vorzeichen waren damit klar: der Sieger konnte sich heute etwas absetzen, den Abstand zum ominösen „Strich“ in der Tabelle vergrößern und gleichzeitig den unmittelbaren Gegner tiefer in den Abstiegskampf zwingen. Entsprechend motiviert traten beide Mannschaften bei herrlichem Fußballwetter auf. Chefcoach Dragan Kovacevic veränderte seine Startelf im Vergleich zur 2:5Auswärtsniederlage beim SV Bad Tölz auf zwei Positionen und bot den zuletzt verhinderten Anton Spindler und Youngster Moritz Bauer anstelle von Paul Wissel, der zunächst auf der Ersatzbank Platz nehmen durfte, und des fehlenden Sebastian Repert auf.  
 
Pünktlich um 14 Uhr ging es also los. Während einige Zuschauer ihre Aufmerksamkeiten noch den obligatorischen Begrüßungsriten und Getränkekäufen widmeten, erwischte die Moosbach-Elf einen klassischen Kaltstart. Mit der ersten Gelegenheit der Partie gingen die Gäste nach fünf Minuten in Führung. In der Folge entwickelte sich eine muntere, ansehnliche und kämpferische Partie mit Chancen auf beiden Seiten. In dieser Phase fehlte es häufig an der Präzision beim Torabschluss oder dem letzten Pass und so ging es, auch
aufgrund eines fantastischen Reflexes von SCD-Keeper Michael Walser mit einem 0:1-Rückstand in die Halbzeitpause.
 
Dort schien der Trainer der Deininger im Vergleich zu seinem Kollegen die besseren Worte gefunden zu haben. Die Gastgeber kamen druckvoller aus der Kabine und zeigten sich nach der Hereinnahme von Altmeister Robert Sobotta zielstrebiger und gefährlicher. Dies sollte sich bereits in der 52. Minute auszahlen. Der nun merklich aufdrehende und formverbesserte Fabian Wegstroth fasste sich aus gut 25 Metern ein Herz und platzierte aus halblinker Position einen strammen Schlenzer im rechten Knick des Gehäuses. Kann man mal so machen!  
 
Nun hatte die Moosbach-Elf Blut geleckt und drängte auf den Führungstreffer. Alleine Kapitän Markus Demmel wurde mehrmals in beste Abschlussposition gebracht, scheiterte jedoch, zum Leidwesen der zahlreichen Fans, ebenso häufig. Dementsprechend dauerte es bis zur 70. Spielminute ehe die Zuschauer, die es mit dem SC Deining hielten, erneut ihre Hände jubelnd in die Höhe recken durften. Auf Zuspiel des eingewechselten Paul Wissel ließ erneut Fabian Wegstroth seinen Gegenspieler mit einer feinen (in seinen Worten: „sensationellen“) Finte aussteigen und vollendete mit Links durch die Hosenträger des Geretsrieder Schlussmannes zum 2:1.  
 
Die Schlussphase gestaltete sich im Zuge dessen ebenso spannend wie dramatisch. Der ASC gab sich noch nicht geschlagen und versuchte sein Glück mit einem DoppelWechsel und einer ruppiger werdenden Gangart. Jedoch ließen sich die Deininger heute nicht die vielzitierte Butter vom Brot nehmen und entschieden das Match durch einen Abstauber vom bissigen Linksverteidiger Thomas Kretschmer nach einem Freistoß von Doppel-Torschütze Wegstroth in der 81. Minute.
 
In einer kämpferischen und rassigen A-Klassen-Begegnung hieß der Sieger aufgrund einer starken Mannschaftsleistung
und Steigerung im zweiten Abschnitt verdientermaßen SC Deining. Die Elf von Dragan Kovacevic steht nun mit zehn Punkten nach acht Spieltagen solide auf dem achten Tabellenplatz und kann bei einer Konservierung der aktuellen Form und Einsatzbereitschaft die kommenden Partien hoffentlich dazu nutzen, weitere wichtige Punkte für den Klassenverbleib einzuheimsen.

FG