Endlich war es wieder soweit: Nach einer turbulenten Winterpause inklusive Trainerwechsel und dem schmerzlichen Abgang von Fabian Wegstroth war es an der Zeit, die verkorkste Hinrunde ,,wegzu-Koks-en“. Ein gutes Trainingslager und eine neu entfachte Euphoriewelle ließen die zahlreich an diesem sonnigen Nachmittag erschienenen Zaungäste auf einen guten Rückrundenstart hoffen.
Zu Gast wurde der Tabellenletzte aus Gelting empfangen, der dank des Last-Minute-Siegs der Moosbachkicker in Baiernrain sechs Punkte Rückstand vor dem Anpfiff aufzuholen hatte.
Doch wer heute in die Augen der Mannen von ,,Kulttrainer Koks“ blickte und ihre Körpersprache vor dem Spiel sah, bemerkte schnell, dass die Geltinger heute vor einer schweren Aufgabe standen.
Der Sportclub, der auf Neu-Kapitän Tobias Lindermayer kurzfristig verzichten musste, kam nach etwas hektischem Beginn immer mehr in die Gänge. Zweikämpfe wurden angenommen und die Defensive um die beiden Innenverteidiger Beni Spindler und Ersatz-Capo Cristiano ,,Brown“ stand sicher. Und so dauerte es bis etwa zur Hälfte des ersten Abschnitts ehe der Torreigen eröffnet wurde. Nach einem geblockten Freistoß kam auf halbrechter Position Sebastian Unterholzner an den Ball und wurde seinem Ruf als Ballvirtuose einmal mehr gerecht. Seine präzise Flanke fand nämlich den Kopf des Deininger Top-Torjägers Berti Sobotta, der mustergültig gegen den Lauf des Geltinger Torhüters oben rechts einnetzte.
Keine zehn Minuten später erhöhte der für Lindermayer ins Team gerückte Jonas Krottenthaler nach sehenswertem Konter auf 2:0. Das Spiel war spätestens jetzt fest in der Hand der Heimmannschaft.
Etwa zehn Minuten vor der Pause schlug die Stunde von Rechtsaußen Markus Repert, der in beeindruckender Manier ungeahnte Flugeigenschaften unter Beweis stellte, indem er im/am/vorm Geltinger Strafraum regelwidrig gestoppt wurde. Der Schiedsrichter zeigte auf den Punkt und Thommy Wiethaler stellte das Ergebnis mit etwas Mithilfe des gegnerischen Keepers auf 3:0. Ein komfortabler Vorsprung, der jedoch noch vor dem Pausentee abermals vom wie entfesselnd aufspielenden Jonas Krottenthaler durch einen satten Rechtsschuss um ein Tor erhöht wurde.
In dieser Phase mussten sich die Deininger eigentlich nur den Vorwurf gefallen lassen, nicht noch höher zu führen, nicht zuletzt deshalb, weil es vier(!) frei vor dem Tor stehende Moosbachkicker nach einem Freistoß nicht fertigbekamen, den Ball über die Linie zu drücken.
Im zweiten Abschnitt schaltete die Heimmannschaft etwas zu sehr zurück und brachte sich einige Male durch naive Fouls und inkonsequente Klärungsversuche unnötig in die Bredouille.
Doch gerade als sich die Geltinger zurück ins Spiel kämpften schlugen die Deininger doppelt zu, um dem Spiel endgültig den Deckel aufzusetzen.
Zuerst legte der aufopferungsvoll arbeitende Mittelstürmer Dominik Friedrichs in ,,Kung-Fu-Manier“ perfekt für Routiner Berti Sobotta auf, der dem Geltinger Keeper im eins-gegen-eins keine Chance ließ, bevor zwei Minuten später Friedrichs selbst nach Vorlage von Sebastian Unterholzner zu seinem hochverdientem Torerfolg kam. Nach gut 50 Minuten stand es somit bereits 6:0.
In der Folge verflachte das Spiel zunehmend, wobei eine sehr raue Gangart beider Teams an den Tag gelegt wurde. Leidtragender einer dieser überharten Zweikämpfe sollte Abwehrspieler Beni Spindler werden, der sich nach einem Zusammenprall mit dem Gegner zwei Rippen brach und trotzdem bis zum Ende durchhielt.
Eben dieser Beni war in der Schlussphase auch mit dafür verantwortlich, dass die Zuschauer nochmal aus ihrer Lethargie gerissen wurden. Zuerst überwand er sehenswert den eigenen Keeper mit einem eher haltbar anmutenden Rückpass, um in der Schlussminute den zweiten Foulelfmeter der Deininger in dieser Partie um Haaresbreite über das Gebälk zu zimmern. Dies soll jedoch nicht über sein sehr gutes Spiel in der Defensive hinwegtäuschen, da er ein wesentlicher Faktor dafür war, dass die SC-ler heute nur ein Gegentor hinnehmen mussten.
Im Endeffekt steht somit ein verdienter 6:1-Heimsieg, sieben schöne Tore der Moosbachelf, aber auch die Erkenntnis, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Doch wenn die Einstellung und der Zusammenhalt des Teams auf einem ähnlichen Niveau gehalten werden kann, muss keinem um den Deininger Fußball bange werden, auch nicht, wenn es am darauffolgenden Spieltag gegen den aktuellen Tabellenführer Genclikspor Bad Tölz geht.
FG